
Bewusstsein- völlig überschätzt
von Bertold Durst
25.05.2022
Der Mensch charakterisiert sich seit eh und je durch seine Bewusstseinsfähigkeit – die wir Tieren weitgehend absprechen. Biologen und Wirtschaftswissenschaftler nehmen die unbewussten, „tierlichen“, geistigen Fähigkeiten immer ernster. Daraus ergibt sich zunächst die Frage: Was versteht man heute (naturwissenschaftlich) unter Bewusstsein? Es gibt nur Annäherungen. Auch Sprache und Begriffe sind problematisch. Naturwissenschaftler und Philosophen versuchen immer wieder, „Ich“, „freier Wille“, „Bewusstsein“, „Entscheidung“ usw. zu definieren und zu trennen. Die Auswirkungen unbewussten Handelns spüren wir täglich. Alleine „Wahrnehmung“ und „Empörung“ bezeichnen allgegenwärtige Problemkreise. Im persönlichen und gesellschaftlichen Rahmen stellt man bei genauerem Hinsehen fest, dass wir bei vielen Handlungen nicht in der Lage sind, bewusst / rational zu handeln. Das möchte ich an Beispielen ausführen und in einen größeren Kontext stellen. Dabei beziehe ich mich auf Neurowissenschaftler wie Gerhard Roth und Christof Koch ebenso wie auf den Nobelpreisträger für Wirtschaft von 2002 Daniel Kahnemann. Meine These lautet: Wir entscheiden viel mehr unbewusst als uns bewusst ist und das ist kein Fehler, sondern eine Qualität.
Details zum Angebot
Art des Angebots
- Impulsreferat mit anschließender Diskussion
- Vortrag
Ausstattung und Kosten
Welche Ausstattung wird für den Kurs benötigt?
- Beamer
- Leinwand
Entstehen Aufwände für Fahrt, Material u.a. ?
- Es entstehen Fahrtkosten
- Es entstehen keine Materialkosten
Erfahrungen des Experten
Seit meinem Studium Anfang der 70er Jahre beschäftige ich mich mit Neuro- und Verhaltensbiologie.
Die Diskussion um die Gehirnfunktion, bildgebende Methoden, den freien Willen, Konstruktivismus in der Pädagogik habe ich intensiv verfolgt und an verschiedenen Stellen (VBIO, Vorträge, Diskussionen) begleitet.
Ich mache bei Kompetenzen teilen mit, weil mich die Idee begeistert, meine Erfahrungen und Erkenntnisse auch als Pensionär weitergeben zu können. Die intensive Beschäftigung mit einem Thema und die möglichst lebendige, konsistente Aufarbeitung sind für mich mindestens so anregend wie für die TeilnehmerInnen. Seit 2017 habe ich viele Menschen kennengelernt, die mit Interesse neue Gedanken aufnehmen und hoch motiviert darüber diskutieren. Ich würde mich freuen, wenn wieder viele Gruppen zusammenkommen und ich die eine oder andere Einladung erhalte.
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