Foto von Chris Lawton auf Unsplash

Sterbehilfe – welche „Hilfe“?

von Bertold Durst

25.05.2022

Der Vortrag versucht, einen Überblick über die Problemlage aus verschiedenen Blickwinkeln zu geben und Diskussionen sowie Reflexion anzuregen.


Sterbehilfe ist ein euphemistischer (?) Begriff für ein grundlegendes Problem, das wieder brandaktuell ist.

Sterbehilfe im besten Sinne findet heute in der Palliativmedizin und der Hospizbewegung statt. Sterbehilfe betrifft aber auch das Luxusproblem, dass wir bei brauchbarer Gesundheit nicht nur alt, sondern lebenssatt werden – und dann? Selbsttötung wurde lange als Todsünde betrachtet, heute aber neutral. Suizid ist höchst problematisch – moralisch, psychisch und technisch. Kann und will es unsere Gesellschaft nicht nur erlauben, dass Menschen sich selbst töten, sondern dabei unterstützt werden? Verschiedene Gesetzgeber, das Bundesverwaltungsgericht (1915), das Bundesverfassungsgericht und der Bundesgerichtshof (2019) haben dazu Entscheidungen gefällt. Ich versuche einen Überblick über die Problemlage und die Diskussion zu geben. Die TeilnehmerInnen sind gebeten, ihre Informationen und Meinungen einzubringen.

 

Details zum Angebot

Art des Angebots

  •  Impulsreferat mit anschließender Diskussion
  •  Vortrag

Ausstattung und Kosten

Welche Ausstattung wird für den Kurs benötigt?

  •  Beamer

Entstehen Aufwände für Fahrt, Material u.a. ?

  •  Es entstehen Fahrtkosten
  •  Es entstehen keine Materialkosten

Erfahrungen des Experten

Angeregt durch Kirchentage und die Betreuung einer Person bis zum Tod mit 98 Jahren habe ich mich mit dem Thema intensiv beschäftigt. Im Vortrag „Sterben – wann? woran? wozu?“ kommt das Thema Sterbehilfe zu kurz. Viele Recherchen zeigten die dynamische und konfliktreiche Entwicklung in Europa. Daher habe ich es ausgearbeitet.

Ich mache bei Kompetenzen teilen mit, weil mich die Idee begeistert, meine Erfahrungen und Erkenntnisse auch als Pensionär weitergeben zu können. Die intensive Beschäftigung mit einem Thema und die möglichst lebendige, konsistente Aufarbeitung sind für mich mindestens so anregend wie für die TeilnehmerInnen. Seit 2017 habe ich viele Menschen kennengelernt, die mit Interesse neue Gedanken aufnehmen und hoch motiviert darüber diskutieren. Ich würde mich freuen, wenn wieder viele Gruppen zusammenkommen und ich die eine oder andere Einladung erhalte.

Meine Themen entspringen: meinen eigenen Interessen und Erfahrungen (Genetik, Verhaltensbiologie, Evolution, Bionik), teilweise langjährigem Unbehagen über einseitige Darstellungen (Altern, Sterben, Sterbehilfe, Schöpfung) und aktuellen Diskussionen in der Gesellschaft (Enhancement, Leihmütter, Wissenschaftrezeption). Naturwissenschaft – bei mir Biologie – und Philosophie sowie Religion werden oft gegeneinander gestellt. Manche empfinden Naturwissenschaft als (Ersatz-)Religion. Andere bezweifeln viele ihrer Aussagen als „Meinung unter anderen“. Manche atheistische Wissenschaftler bekämpfen Religion als Konkurrenz. Die Erkenntniswege sowie Aussagekraft von Naturwissenschaft und Religion sind grundsätzlich verschieden und sollten beide gewürdigt werden. Auseinandersetzungen laufen (im Prinzip) ebenfalls völlig unterschiedlich.
Ich möchte durch sachliche, lebendige, an aktuellen Problemen orientierte Vorträge und Diskussionen dazu beitragen, dass diese Unterschiede klar werden. Ich glaube, dass unsere christlichen Kirchen viel intensiver in diesen Diskussionen auftreten sollten. Grundsätzliche menschliche Fragen müssen unter den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen neu durchdacht und vielleicht anders beantwortet werden. In meinen Vorträgen möchte ich anregen, Entwicklungen in Gentechnik, Hirnforschung, Anti-Aging u.v.a.m. aus verschiedenen Richtungen zu betrachten und zu beurteilen.

 

Weitere Informationen zum Profil des Experten erhalten Sie hier:

Feedback geben

Haben Sie dieses Angebot bereits für Ihren Kurs gebucht? Hat es Ihnen gefallen, haben Sie eventuell Verbesserungsvorschläge? Über ein Feedback würden wir uns freuen.